Re: [Very OT] Japanese economy failing -- it's the Japanese language and

From: Mark Davis (mark@macchiato.com)
Date: Fri Oct 20 2000 - 10:30:19 EDT


>Zumindest die Hälfte der Namen im Lande kann so oder auch so ausgesprochen
werden
> - je nachdem, wie es der Namensträger wünscht.

Much the same in America; you very often don't know how someone's last name
is pronounced (or spelt):

Stein => shtyn? styn? steen?

----- Original Message -----
From: "Patrick Andries" <pandries@iti.qc.ca>
To: "Unicode List" <unicode@unicode.org>
Sent: Friday, October 20, 2000 01:40
Subject: [Very OT] Japanese economy failing -- it's the Japanese language
and

> For those that speak German, a funny article from the very serious FAZ.
>
> For those that don't :
> German->English : http://world.altavista.com/
> German-> French : http://trans.voila.fr/ (very fast and does't truncate
> the text like Babelfish)
> German->Russian : http://trans.voila.fr/
>
> Please excuse any typing mistake.
>
> ---
>
> Frankfurter Allgemeine Zeitung, Mittwoch, 18. Oktober 2000, Nr. 242,
> Seite 56
>
> Japans Sprache - vom Stolz der Nation zum Bremsklotz der Wirtschaft
>
> Verwirrende Schrift / Wenig Kenntnisse in Englisch / Sprachlich das
> Schlusslicht in Ostasien / Die Politik sinnt auf Abhilfe
>
> Odr. Tokio, 17. Oktober. Eine schnelle Auffassungsgabe gilt nicht
> unbedingt als typische Stärke der Japaner. Das hat seinen Grund vor
> allem in der komplizierten Schrift, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
> im Alltag drei völlig getrennte Schriftsysteme gewissermaßen in bunter
> Mischung (aber in Wirklichkeit nach streng geordneten Regeln) verwendet
> werden. Dabei gibt es zusammengenommen weit mehr als 2000
> Schriftzeichen, von denen die allermeisten noch den Nachteil haben, dass
> es für sie parallel eine originär japanische wie zugleich auch eine
> herkunftsmäßig chinesische Aussprachemöglichkeit gibt. Während im
> normalen Sprachverkehr meist klar geregelt ist, wann welche Aussprache
> gilt, ist das bei Namen keineswegs der Fall. Zumindest die Hälfte der
> Namen im Lande kann so oder auch so ausgesprochen werden - je nachdem,
> wie es der Namensträger wünscht.
>
> All das sind im Alltag für Europäer kaum zu erfassende Schwierigkeiten.
> Sie werden in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen meist dann klar
> sichtbar, wenn die Dolmetscher beider Verhandlungspartner lange
> Diskussionen führen, wie der eine oder andere Satz oder Begriff
> eigentlich verstanden werden sollte. Die japanische Schrift ist Produkt
> einer jahrtausendealten, hochentwickelten Kultur - und damit zugleich
> auch ein ernstes Hindernis für die Ausbreitung moderner
> Informationstechnik in den Büros des 21. Jahrhunderts in Nippon.
>
> Zwar ist es inzwischen in der Informationstechnik gelungen, durch
> japanischsprachige Programme die Notwendigkeit von Kenntnissen der
> englische Sprachen auf ein Mindestmass zu reduzieren. Im japanischen
> Unternehmensalltag ist es aber selbst mit diesem fast unumgänglichen
> Mindestmass an Englisch-Sprachkenntnissen nicht weit her. Zwar lernen
> die japanischen Kinder in der Schule viele Jahre lang Englisch. Der
> Erfolg ist alles niederschmetternd, weil sie ganz überwiegend bisher
> Schriftliches lesen und auch Englisch schreiben lernen, auf die
> mündliche Ausbildung aber kaum Wert gelegt wird.
>
> Damit haben die meisten Japaner große Hemmungen, Englisch zu sprechen.
> Englisch-Kenntnisse entwickeln sich indessen in vielen ostasiatischen
> Ländern - keineswegs nur in Japan - als unvermeidliche Voraussetzung für
> eine wachsende Zahl geschäftiger Aktivitäten und Kontakte. Der größte
> Nachteil für die Japaner ist nämlich in der modernen, international
> arbeitsteiligen Welt, dass außerhalb ihrer Inselwelt so gut wie niemand
> ihre Sprache spricht. Zeitweilig beflügelte sie das zu dem Hochmut, dass
> wohl kein anderer überhaupt in der Lage sei, Japanisch zu sprechen -
> ein Vorurteil, das längst eine Vielzahl von fließend Japanisch
> sprechenden Ausländern widerlegt ist.
>
> Waren es in der Vergangenheit höchstens die Ausland lebenden Japaner
> sowie Mitarbeiter der Exportabteilungen, di Englisch lernen mussten, so
> haben sie inzwischen die Dinge grundlegend gewandelt. Plötzlich, Im Zuge
> der schnell fortschreitenden Liberalisierung und Deregulierung in Japan,
> kommen immer mehr ausländische Unternehmen ins Land und kaufen sogar
> japanische Firmen auf. Auf einmal wird es nun notwendigen, intern
> Berichte in englischer Sprache zu verfassen und auf Konferenzen English
> zu sprechen.
>
> Ein Paradebeispiel in dieser Richtung ist der große Automobilhersteller
> Nissan. Seitdem der größte Aktionär des Konzerns Renault aus Frankreich
> ist, ist bei Nissan Englisch als Konzernsprache eingeführt worden. Auf
> einen derartigen Wandel ist Japan nicht vorbereit -- weder Nissan noch
> der Konkurrenten der Automobil Automobilbranche, noch unzählige andere
> japanische mittlere und größere Unternehmen. Und da hilft es auch nicht
> weiter, dass beispielweise die Wirtschaft Südkoreas genau das gleiche
> Problem hat. Regierung sind sich allerdings dieser gravierenden neuen
> Schwierigkeiten bewusst.
>
> [...]
>
> Es gab in jüngerer Zeit auch einige Untersuchungen multinationaler
> Konzerne über die Englisch-Kenntnisse der Bevölkerung in Ostasien. Dabei
> steht in allen Fällen Singapur weit oben an. Danach folgen die Philippen
> und Malaysia. Mit einigem Abstand kommt dann Hongkong. Daran schließt
> sich Indonesien an. Weit hinten folgt Südkorea. Und ganz am Schluss
> steht Japan.
>
>



This archive was generated by hypermail 2.1.2 : Tue Jul 10 2001 - 17:21:14 EDT